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Mögliche Vor- und Nachteile von Falträdern

Falträder können jede Menge Vorteile im Vergleich zu "normalen" Fahrrädern bieten - aber wie viele Dinge hat auch diese Medaille zwei Seiten.

Was viele Personen, die mich auf mein Faltrad ansprechen, immer wieder wundert, sind die Eigenschaften, die sich nur wenig oder überhaupt nicht von einem normalen Fahrrad herkömmlicher Bauweise unterscheiden.

Angemerkt sei, dass die Einteilung bestimmter Eigenschaften in Vor- und Nachteile immer vom persönlichen Geschmack bestimmt wird. Ich versuche im Folgenden, diese Einteilung so objektiv wie möglich vorzunehmen.



Dinge, die sich möglicherweise (fast) nicht unterscheiden

  • Auf- und Absteigen

    Recht oft werde ich gefragt, ob denn das Auf- und Absteigen anders sei: Wer bisher ein Herren-Rad gefahren ist, kann wie immer auf sein Faltrad aufsteigen (einfach das Bein über den Sattel schwingen). Frauen, die das Bein VOR dem Sattel über das meist tiefergelegte Rahmenrohr am Damenrad nehmen, sollten ebenfalls keinen oder einen nur sehr kleinen Unterschied spüren, weil bei den meisten Falträdern der Rahmen ohnehin sehr niedrig gebaut ist.


  • Trittgeschwindigkeit

    Nicht selten werde ich gefragt, ob man denn schneller Treten muss, weil die Räder doch so klein sind. Die Frage kann ich nachvollziehen, denkt man doch schnell an ein Kinderrad mit daraufsitzendem Kind, dass sich bei schneller Fahrt die Lunge aus dem Bauch "treppelt". Doch keine Sorge: die kleineren Räder werden i.d.R. durch ein größeres Kettenblatt vorne oder kleinere Ritzel an der Hinterrad-Nabe so ausgeglichen, dass die Entfaltung beim Treten mit der eines Standard-Rads vergleichbar ist. Schneller treten? Nein ;)


     
  • Schaltung

    An fast allen Falträdern lassen sich sowohl Naben- als auch Kettenschaltungen montieren. Je nach Konstruktion des Faltrades sind also z.B. 3 bis 27 Gänge möglich. Die einzelnen Hersteller unterscheiden sich hier aber deutlich in Ausstattung und Möglichkeit der Montage seiner Wunsch-Schaltung. Es gibt Falträder, bei denen "nur" eine Nabenschaltung möglich ist oder bei denen zwar ein Schaltwerk (hinten), aber kein Umwerfer (vorne) montierbar ist. Eine Probefahrt bei seinem Händler des Vertrauens ist daher sehr empfehlenswert, weil man so direkt ausprobieren kann, wieviele Gänge persönlich ausreichend sind.


  • Bremsen

    Ein Faltrad lässt sich genauso abbremsen wie ein normales Fahrrad. Hier konnte ich bei der Benutzung der Bremsen keine Faltrad-spezifischen Unterschiede im Vergleich zu einem normalen Rad feststellen. Es sind für die vielen verschiedenen Falträder am Markt grundsätzlich alle möglichen Bremssysteme (Seitenzugbremsen, V-Brakes, Scheibenbremsen) denkbar. Jedoch sind nicht alle beliebigen Bremssysteme an jedem Faltrad montierbar. Auch hier gilt: Seinen Händler ansprechen und beraten lassen, welcher Faltrad-Hersteller welche Bremssysteme an seinen Falträdern möglich macht.


  • Grundsätzliches Fahrverhalten

    Ein Faltrad fährt sich nicht sonderlich anders als ein normales Fahrrad. Wer Radfahren kann, sollte also problemlos sofort mit einem Faltrad losdüsen können. Allerdings gibt es durchaus konstruktionsbedingte Eigenheiten einzelner Faltrad-Modelle. Die kleineren Laufräder (16" bis 20") lassen sich zwar leichter beschleunigen, erzeugen aber auf Grund der geringeren Größe kleinere Kreiselkräfte. Dadurch empfinden manche Faltradler den Geradeauslauf anfangs als etwas "wackelig" - meiner Meinung nach gewöhnt man sich hieran aber innerhalb weniger Sekunden. Je nach Hersteller spürt man hier aber auch keinerlei Unterschied - selbst Freihändigfahren kann je nach Modell genauso möglich sein wie auf einem normalen Rad ;)


  • Preis

    Falträder sind genau wie ihre großen Brüder bereits für wenige hundert Euro erhältlich. Nach oben sind wie bei normalen Rädern ebenfalls keine Grenzen gesetzt, je nach Qualität und Ausstattung. Falträder sind also nicht pauschal teurer oder billiger als normale Räder.


Mögliche Vorteile von Falträdern

  • Transport in Bus, Bahn und Auto

    Nicht nur für Berufspendler, die vor Ort mobil sein wollen, bietet sich ein Faltrad an. Auch für Radtouristen, die ihren Radurlaub nicht immer vor ihrer Haustür starten wollen, ist es von Vorteil, wenn man entspannt in Bahn-Fernverkehrszügen (IC oder ICE) statt in überfüllten Mehrzweckabteilen in Regionalexpress-Zügen seinen Touren-Startpunkt erreichen kann. In sämtlichen Zügen kann man sein gefaltetes und mit einer Schutzhülle verpacktes Rad ohne Aufpreis transportieren. Und je nach Größe des Faltmaßes passt dann das gefaltete Rad problemlos überall dort hin, wo man auch seinen Reisekoffer hinstellen würde.

    [Weitere Informationen zum Thema Bus & Bahn ansehen]

    Auch der Transport im Auto gestaltet sich durchaus leichter als mit einem "normalen" Rad. In den Kofferraum eines üblichen Mittelklassewages sollte man problemlos 2 Falträder transportieren können. Ideal für die Wochenendtour im Grünen ;)


     
  • Geringeres Gewicht

    Falträder haben meist ein geringeres Gewicht als normale Räder, weil sie oft schlicht und einfach aus weniger Material bestehen und weil bei der Konstruktion besonderen Wert auf einfachen und leichten Transport gelegt wird. Dadurch lassen sie sich auch im ausgeklappten Zustand meist leichter tragen als ein herkömliches Fahrrad.


  • Kompakte Größe

    Falträder sind im ausgeklappten Zustand in der Regel etwas kürzer als ein normales Fahrrad, weil sie oft einen kleineren Radstand haben als normale Räder und weil die Laufradgröße meist zwischen 16" und 20" beträgt. Dadurch kann man z.B. in der vollen S-Bahn noch eher einen Stellplatz für sein Faltrad finden als mit einem normalen Rad. Und wenn man nach Feierabend noch schnell mit Freunden einen Trinken gehen will, passt das gefaltete Rad problemlos unter den Tisch in der Lieblingskneipe ;)


  • Leichtere Beschleunigung

    Was mir persönlich sehr gefällt, ist das leichte Beschleunigen des Faltrades. Die kleineren Laufräder benötigen deutlich weniger Energie, um beschleunigt zu werden. Das merkt man sofort, wenn man es eilig hat und an der grün gewordenen Ampel kräftig Gas gibt. Diese sportliche Feeling macht einfach Spaß ;)


  • Mobilität im Alltag

    Immer wieder gibt es Situationen, in denen man erst hinterher weiß, dass es schlauer gewesen wäre, doch besser ohne Fahrrad unterwegs gewesen zu sein. Beispiel Geburtstagsfeier: Man wird eingeladen, fährt mit dem Rad hin, fängt an zu essen und zu trinken und hat am späten Abend/frühen Morgen dann doch keine Lust bzw. keinen funktionierenden Gleichgewichtssinn mehr, mit dem Rad nach Hause zu fahren. Gut, wenn man stolzer Besitzer eines Faltrades ist: Ruckzuck gefaltet passt es wunderbar in den Kofferaum des Taxis oder des Bekannten, der einen nach Hause fährt. Das nenne ich Flexibilität.

Mögliche Nachteile

  • Anfänglich ungewohntes Fahrverhalten

    Das oben erwähnte Fahrverhalten, das im Großen und Ganzen nicht sonderlich anders als bei normalen Rädern ist, kann je nach Hersteller und Modell trotzdem zu (anfänglichen?) Irritationen oder Unsicherheiten führen. Es gibt wohl Falträder, bei denen man z.B. partout nicht freihändig fahren können soll, weil der Geradeauslauf sehr instabil sei. Hier gilt wieder: Probefahren und selber austesten, welcher Hersteller bzw. welches Modell einem am besten gefällt.


  • Spezialteile am Faltrad

    Im Vergleich zu einem normalen Rad sind am Faltrad je nach Hersteller teilweise mehr "Spezialteile" wie z.B. verlängertes Lenkerrohr, verschiedene Scharniere, spezielle Sattelstützen mit besonders großen Durchmesser, besondere Schnellspanner etc. verbaut. Dies kann für den einen oder anderen Radler ärgerlich sein, weil man diese Teile im Schadensfall u.U. nicht einfach im Radladen um die Ecke beziehen kann. Ich selbst habe für mein Faltrad daher eine Reihe von Spezialteilen vorab als Ersatzteile in meiner Hobbywerkstatt gelagert, um im Schadensfall nicht erst tage- oder möglicherweise sogar wochenlang auf eine Lieferung durch den Hersteller bzw. Vertriebspartner des Herstellers warten zu müssen.


  • Eingeschränkte Einsatzbereiche?

    Man hört hin- und wieder von Personen, die ihr Faltrad mit einem Mountainbike oder BMX-Rad verwechseln und die steilsten Berge hochkrachseln oder die dollsten Trails runterbrettern wollen. Dass hierfür die wenigsten Falträder freigegeben sind, sollte man gut nachvollziehen können. Es sollte also jeder Faltradler für sich entscheiden, wofür er sein Faltrad benutzen will. Ich selbst fahre mehr als 10.000 km im Jahr mit meinem Faltrad und nutze es als Hauptrad im Alltag und auf (Langstrecken-)Touren im Urlaub, bisher ohne Probleme ;)
  Schon gewusst?

Mit Falträdern kann man prima Radreisen unternehmen. Mit der richtigen Ausrüstung mindestens genau so gut wie mit "richtigen" Rädern.

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